Sprechzeiten

Mo, Di, Do:
15.00 - 16.00 Uhr
und 19.00 - 20.00 Uhr
Mi:
keine Sprechstunde nur Notfälle nach telefonischer Vereinbarung
Fr:
16.30 - 17.30 Uhr
Sa (Notsprechstunde):
10.30 - 11.30 Uhr

Praxis besetzung

Mo, Di und Do:
09.00 - 13.00 Uhr
und 15.00 - 20.00 Uhr
Mi:
09.00 - 13.00 Uhr
Fr:
09.00 - 13.00 Uhr
und 16.00 - 18.00 Uhr
Sa:
10:30 - 11:30 Uhr

Aktuelles - Großvieh

ERSTE  HILFE  BEIM  PFERD



Ein Kurs für Wanderreiter bei Bettina Gabriel-Greindl im Reitstall in Hubing

Einleitung:

Nicht immer kann der Tierarzt im Notfall sofort zur Stelle sein. Es muss also ERSTE HILFE geleistet werden bis der Tierarzt eintrifft  und dabei sollte man keine entscheidenden Fehler machen.

Auch ein verletztes Pferd kann man im Hänger in die Klinik transportieren  - ein Versuch lohnt sich.

Bei weniger ernsthaften  Verletzungen oder Erkrankungen können meine Ratschläge helfen und man benötigt vielleicht keinen Tierarzt.

Erstversorgung:

  • Erkennen
  • Einschätzen
  • Handeln, aber: Ruhe bewahren
  • Nicht helfende Zuschauer beseitigen
  • Pferd an einen sicheren Standort verbringen
  • Menschenleben geht vor Tierleben  (VORSICHT,  evtl. Nasenbremse ...)
  • Pferd beruhigen (Ablenken: striegeln, Box kehren) und dadurch vorweiteren Verletzungen schützen
  • Aufgaben verteilen  (Tierarzt rufen, Pferd halten, Erste Hilfe Kastenholen, saubere Handtücher, warmes Wasser und Seife v.a. zur Reinigungder Betreuer)
  • Beobachtungen dem Tierarzt telefonisch durchgeben (hilft bei derBeurteilung)
  • Keine Medikamente verabreichen

Zeichen für einen möglichen Notfall:

  • Blutende Verletzung, Atemnot, Durchfall, offene Brüche, Verbrennungen sind leicht erkennbar (eine Blutung schaut oft schlimmer aus als sie ist)
  • Nicht leicht erkennbar: Koliken, innere Verletzungen, fieberhafte Erkrankungen

Gesundheitscheck:

Äussere Anzeichen einer Erkrankung (die evtl. ein Notfall sein kann)

Ich muss das normale Verhalten meines Pferdes kennen ( Problem: „EINMALIMMONATREITER")

  • Hat das Pferd klare Augen
  • Sind die Nüstern sauber und trocken
  • Sind die Beine kühl ohne schwellungen
  • Sind die Hufe unbeschädigt - auch auf der Unterseite
  • Ist das Fell glatt und glänzend ohne Verletzungen oder Schwellungen
  • Bewegt sich das Pferd völlig normal
  • Frisst und trinkt es normal
  • Setzt es Kot und Urin wie immer ab (Farbe, Konsistenz, Menge)
  • Ist das Tier unruhig
  • Ist das Tier apathisch
  • Anzeichen von Schmerz
  • Krämpfe

Verborgenere Anzeichen einer Erkrankung

  • P T A   ( Puls - Temperatur - Atmung ) Puls:   36 +-      Temperatur: 37,5°C  +-       Atmung: 18 +-
  • Farbe der sichtbaren Schleimhäute  (blassrosa)
  • Kapillarfüllungszeit deutlich über 2 Sekunden  (Man drückt z.B. auf das Zahnfleisch und misst die Zeit bis die Schleimhäute wieder blassrosa werden)
  • Hautelastizität gemessen durch Anheben einer Hautfalte am seitlichen Hals. Das rasche verstreichen der Falte ist ein Zeichen für einen ausgeglichenen Wasserhaushalt.

Liste mit wichtigen Telefonnummern

  • Tierärzte evtl. Notdienst
  • Tierkliniken in erreichbarer Entfernung
  • Helfer zur Unterstützung / Transportbegleiter
  • Transportmöglichkeiten   (Fahrzeug mit Fahrer und Hänger)

Erste-Hilfe-Kasten

  • Verbandmaterial in ausreichender Menge und Qualität
  • Verbandspäckchen oder Mullbinden zum Fixieren für Druckverband.
  • Selbsthaftende Binden für schnelle Verbände.
  • Verbandswatte für Verletzungen an den Beinen
  • 2 Handtücher
  • Klebeband zum Fixieren der Verbände
  • Gummihandschuhe zum Schutz vor Infektionen
  • Eine Zange um lose Hufeisen oder eingetretene Nägel zu entfernen (Kennzeichnen!!)
  • Desinfektionsmittel  (Aluspray, Braunol, Rivanol ....)
  • Fieberthermometer (am besten 2  -   eins ist immer kaputt)
  • Pinzette um evtl. Splitter oder Zecken zu entfernen
  • Schere (Spitz-rund)
  • Nasenbremse
  • Taschenlampe  (Funktionierende Batterien !!)

Ässere Verletzungen

  • VORSICHT bei Verletzungen! Schmerz und Angst des Pferdes führen häufig zu Abwehrreaktionen. Auch Sicherheitsmassnahmen für die Helfer bedenken, sonst kann Hilfe am Pferd lebensgefährlich werden.
  • Haare um die Wunde herum abschneiden
  • Mit bei uns keimfreiem Leitungswasser  (Schlauch) auswaschen, falls nicht vorhanden Getränk oder Bier verwenden
  • Fremdkörper entfernen (Vorsicht)
  • Wenn der Tierarzt informiert ist nicht mit Sprays oder Salben unkenntlich zukleistern  --  ansonsten  mit Aluspray abdecken.
  • Wundauflage anbringen mit Verbandmull oder Handtuch einwickeln, mit Bandage, Tesa oder Packband fixieren  (Nicht zu eng - 2 Finger)
  • Stark blutende Wunden - keine Panik, ein Pferd hat   (Nicht zu eng - 2 Finger)
  • Stark blutende Wunden (Arterie oder Vene) - keine Panik, ein Pferd hat 40 Liter Blut !! Vorgehen wie oben.
  • Bauchverletzungen: Bettlaken herumwickeln, anschliessend  Packband

Aktuelles - Rinder

BVD jetzt anzeigepflichtig +++ BVD Bundesverordnung in Vorbereitung (11.02.2005)

Bonn (aho) -  Nach aktuellen Angaben haben 70 bis 80 Prozent aller Rinder im Laufe ihres Lebens Kontakt mit dem BVD-Virus. Experten schätzen die wirtschaftlichen Schäden, die durch BVD hervorgerufen werden, je nach Situation im Bestand auf 20 bis 25 Euro, ja sogar bis auf  75 Euro je Kuh und Jahr. In akut betroffenen Betrieben können die Verluste diesen Wert sogar noch deutlich übersteigen. Die BVD ist damit eine der wirtschaftlich bedeutsamsten Erkrankungen in der Rinderhaltung. Dies berichtet der BfT (Bundesverband für Tiergesundheit) in seinem Informationsdienst für die Fachpresse. Nachdem bisher in verschiedenen Bundesländern zumeist freiwillige Bekämpfungsprogramme - mit unterschiedlichem Erfolg - durchgeführt wurden, soll die Bekämpfung nun intensiviert werden. Die Aufnahme der BVD in die Liste anzeigepflichtiger Krankheiten im November vergangenen Jahres, stellt dabei laut BfT nur einen ersten Schritt dar. Weitere Maßnahmen sollen in einer eigenen BVD-Verordnung auf Bundesebene geregelt werden, die nach einem ersten Entwurf u.a. die Untersuchungspflicht, ein Tötungsgebot für persistent infizierte (PI) Tiere, epidemiologische Nachforschungen sowie die Impfung mit dem Ziel der Verhinderung intrauteriner Infektionen vorsieht.

Infektionsketten unterbrechen

Wesentliche Eckpfeiler der Bekämpfung sind das frühzeitige Erkennen und Entfernen persistent infizierter Tiere sowie die Impfung der weiblichen Nachzucht um die Infektionsketten zu unterbrechen und die Entstehung neuer PI Tiere zu verhindern. Ziel ist dabei zunächst der „BVD-unverdächtige Bestand", der

zwar frei vom Virus, nicht jedoch von Antikörpern (durch die Impfung) ist. Der Status „BVD-frei" (das heißt frei von Virus und Antikörpern) sollte nach

Auffassung von Experten erst dann angestrebt werden, wenn die Bekämpfung flächendeckend zu einer Zurückdrängung des Erregers geführt hat. Zum jetzigen Zeitpunkt kann ein Verzicht auf die Impfung aufgrund der hohen Prävalenz

des Virus und der damit verbundenen Gefahr von Reinfektionen für die meisten Betriebe nicht empfohlen werden.

Reinfektionen verhindern

Infektionsmöglichkeiten bestehen z.B. bei Weidegang durch Kontakt mit Nachbartieren oder Wildwiederkäuern, bei Tierschauen oder beim Kontakt

mit Schafen und Ziegen. Auch durch den Zukauf von Tieren kann das Virus in

den Bestand eingeschleppt werden. Selbst äußerlich gesund erscheinende Tiere können infiziert sein.

Nur etwa 50% der PI Tiere zeigen eine verzögerte Entwicklung, die übrigen

sind - zum Teil über lange Zeiträume - klinisch unauffällig. Auch durch eine Blutuntersuchung auf Virus können infizierte Tiere nicht zu jedem Zeitpunkt

sicher erkannt werden, so kann das Virus bei persistent infizierten Kälbern in

den ersten Lebensmonaten durch maternale Antikörper maskiert sein. Neue Untersuchungsmethoden versuchen diese „diagnostische Lücke" zu schließen.

Besondere Vorsicht ist auch beim Zukauf tragender Kühe oder Rinder

geboten. Diese können ein virämisches Kalb in sich tragen und so das Virus

wie ein „Trojanisches Pferd" unerkannt in den Betrieb einschleppen.

Symptome und Krankheitsbilder der BVD

  • Fruchtbarkeitsstörungen
  • Wiederholtes Umrindern, Aborte, Missbildungen
  • Jungtierprobleme
  • Lebensschwache Neugeborene, Kümmerer
  • Schwächung des Immunsystems
  • Rindergrippe, Mastitis
  • Leistungsdepressionen
  • Nachlassende Milchleistungen und schlechtere Zunahmen
  • Mucosal Disease (MD)
  • Lebenslange und massenhafte Virusverbreitung durch dauerhaft infizierte Rinder,
  • die in Folge an der unheilbaren Schleimhauterkrankung Mucosal Disease (MD)
  • erkranken und sterben.
  • Hämorrhagisches Syndrom
  • Ausgelöst durch BVDV-Typ 2-Infektion, gekennzeichnet durch ausgeprägte
  • Blutungsneigung im Zusammenhang mit einer hochgradigen Thrombozytopenie.