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Aktuelles - Heim- und Nagetiere

FÜTTERUNG - HALTUNG - ERKRANKUNGEN von KANINCHEN

Als Tierarzt möchte ich vor allem über ERKRANKUNGEN berichten, die mir in der täglichen Praxis immer wieder vorgestellt werden.

Diese ERKRANKUNGEN sind in vielen Fällen HAUSGEMACHT. D.h. sie sind FOLGE von FÜTTERUNGSFEHLERN und HALTUNGSFEHLERN.

Nur wenige KRANKHEITEN sind INFEKTIONSKRANKHEITEN, also auf BAKTERIEN oder VIREN zurückzuführen. Aber auch hier begünstigen HALTUNGS- und FÜTTERUNGSMÄNGEL die ÜBERTRAGUNG der INFEKTIONSKRANKHEITEN.

Als letztes werde ich über ERKRANKUNGEN durch PARASITEN und PILZE berichten. Aber auch hier begünstigen HALTUNGS- und FÜTTERUNGSMÄNGEL die ÜBERTRAGUNG von PARASITEN und PILZEN.

Nur an einer ERKRANKUNG ist „niemand schuld" -„ nicht einmal der Tierarzt" : Die ZAHNFEHLSTELLUNG sowohl der SCHNEIDEZÄHNE als auch der BACKENZÄHNE. Dies tritt eventuell als Folge von Inzucht auf. Züchter achten auf die Vererbung solcher Merkmale und vermeiden die Zucht mit betroffenen Tieren.

HALTUNG:

Ich möchte an dieser Stelle keine Anleitung zum Kaninchenstallbau geben, dass können hier im Raum mit Sicherheit die Mehrheit der anwesenden besser.

Das KANINCHEN ist ein LAUFTIER, d.h. es bewegt sich gerne, schlägt gerne vor Freude Haken und es ist ein FLUCHTTIER, d.h. es kann bei Annäherung von oben ( wie ein Raubvogel z.B.) mit blitzartigen Bewegungen überraschen, die nicht den Umweg über das Gehirn des Tieres nehmen, sondern schnell und direkt über das Rückenmark ablaufen. Das bedeutet es sollte eine Rückzugsmöglichkeit besitzen, einen Fluchtort, an dem es sich sicher fühlt, dieser kann bei Auslaufhaltung gleichzeitig den so wichtigen Schatten spenden - wobei wir bei einer wichtigen Todesursache bei Kaninchen sind -- dem HITZSCHLAG. Kälte dagegen verträgt es sehr gut - da Pelzmantel vorhanden - aber Hitze, Nässe und Zugluft machen es krank.

Das bedeutet wir brauchen zur artgerechten Haltung vor allem Platz oder täglichen Auslauf in der Wohnung oder im Gehege.

Des weiteren: Behälter für Heu (!!), Kraftfutter o.ä. ( Grünrollis, Pellets, Körnermischungen ) und Wasser. - täglich frisch und leicht zu reinigen.

Der Hase, das Kaninchen ist reinlich - er benutzt eine TOILETTE. Das bedeutet auch die EINSTREU ist sehr wichtig. Sie sollte nicht staubig sein ebenso wie das Futter. Hier habe ich eine weitere wichtige Erkrankung zu erwähnen: Die ALLERGIE gegen Staub / Pilzsporen durch Einstreu und Futter ( Sägespäne, Heu und Stroh ). Sie führt zu Bindehautentzündung und Lungenerkrankungen. - Es muss nicht immer der Kaninchenschnupfen sein !!

Der Hase/ das Kaninchen lebt nicht gerne alleine. Am besten passt ein kastrierter Rammler und eine Häsin zusammen. Zwei weibliche Tiere sind oft problematisch, ausser sie sind sich gewöhnt.

Ein gesundes Kaninchen ist lebhaft, aufgeweckt, hat ein dichtes, glänzendes Fell, saubere Ohren und eine saubere Afterregion. Es hat keinen Augen- und Nasenausfluss und wenn es gepflegt ist, hat es gekürzte Krallen.

FÜTTERUNG:

Kaninchen sind Vegetarier. Die Verdauung bei Pflanzenfressern ist ein komplizierter Vorgang. Sie benötigen einen „GÄRBEHÄLTER" um aus der Zellulose der Pflanzen verfügbare Energie zu machen. In diesem Gärbehälter, es ist der Blinddarm - befinden sich Bakterien, die in einem empfindlichen Gleichgewicht stehen. Dieses Gleichgewicht benötigt Rohfaser. Das bedeutet strukturiertes, faseriges Futter, das den nützlichen Gärbakterien genügend Oberfläche und Halt bietet um sich anzulagern und arbeiten zu können Man sollte sich nicht darauf verlassen, dass das Tier weiß, welches Futter gut und welches schlecht ist. So frisst der Hase/das Kaninchen ebenso die leckeren aber schädlichen Milchdrops oder Käse, wie auch das saftige Kohlblatt das letztendlich zur tödlichen Blähung führen kann. Auch die strukturlose Birne oder der Apfel sind eigentlich keine Hasennahrung.

 

Was steht auf dem Speiseplan eines Zwergkaninchens?

Trockenfutter:

  • Heu muss immer zur Verfügung stehen
  • getrocknete Kräuter werten das Heu auf, mögen Kaninchen gerne und sind gesund (Luzerne, Echinacea, Melisse, Löwenzahn, Kamille u.ä.)
  • Körnerfutter - in Maßen, fertige Zwergkaninchenfutter oder selbst mischen
  • Wenig dickmachendes Futter, wie alle Nusssorten, Johannisbrot...

Frischfutter:

Sollte nicht von Rändern vielbefahrener Straßen kommen.

Aber Vorsicht bei Frischfutter: zu viel kann Durchfall verursachen. Keine rasche Futterumstellung, wenn vorher wenig Frischfutter gegeben wurde! Welkes Futter immer entfernen.
Frischfutter liefert lebensnotwendige Vitamine und sollte deshalb in Maßen regelmäßig gereicht werden.

geeignetes Frischfutter: Löwenzahn, Gras, Sellerie, Fenchel, Karotten

am besten gar nicht: alle Kohlsorten, weil sie blähen. Nie Rasenmähergras !!!

Für die Nagezähne:

Als Knabbermaterial eignet sich:

  • Äste und Zweige von Frucht-, Nussbäumem oder Buchen mit Blättern und Knospen
  • Zwieback ohne Schokolade oder Zucker
  • trockenes, aber noch haltbares Brot
  • Knäckebrot
  • Brett aus unbelassenem Naturholz/ meistens der Hasenstall

Leckerlis:

  • Gemüse, Obststücke
  • frische Kräuter
  • Luzerne, "Grünlinge" oder ähnliches
  • Knabbermaterial wie oben beschrieben.

Backwaren oder auch Knabberstangen für Nager- und Kaninchen braucht das Kaninchen gar nicht und sollten -wenn- nur selten gegeben werden.

Entstehen aufgrund von Fütterungsfehlern Durchfälle ist nicht nur mit direkten Krankheitserscheinungen zu rechnen sondern in warmen Sommermonaten kommt es vor, dass Fliegen ihre Eier - und das können hunderte sein - in die Nähe von durch Durchfall verschmutztem Fell legen, um ihrer Brut eine ideale Nahrungsgrundlage zu bieten. Die Eier wachsen zu Maden heran und unterminieren in der Regel fast ein Drittel des Tieres. Also: Im Sommer immer das Tier auf Fliegenmaden untersuchen - ein fortgeschrittener Befall kann tödlich sein.

INFEKTIONSKRANKHEITEN:

Ansteckender Kaninchenschnupfen

Äussert sich durch eitrigen Augenausfluss, Niesen bis hin zur Apathie.Schwer zu behandeln. Der Erreger ist Pasteurella multocida. In der Regel chron. Verlauf. Eine Impfung ist möglich ( alle 6 Monate)

Myxomatose

In dieser Gegend selten anzutreffendes Pockenvirus. Es treten diffuse Schwellungen am Kopf und an den Genitalien auf. Eine Vorbeugende Impfung ist möglich. Eine Behandlung gibt es nicht.

RHD oder Chinaseuche

Virusinfektion erfolgt direkt von Tier zu Tier oder indirekt über den Tierbesitzer, Einstreu, Futter, Wasser, Käfige, Parasiten, Insekten, Wildvögel usw. Neben Kaninchen befällt er auch Wildhasen. Andere Nager (z.B. Meerschweine) und Menschen, Katzen etc sind nicht gefährdet. Nur 100 Viren sind zur Infektion nötig, nicht viel wenn man bedenkt, dass Millionen auf einer Nadelspitze Platz haben. Typisch für diese Erkrankung ist, dass sie erst bemerkt wird, wenn die Tiere tot sind. Das bedeutet: extrem schneller Krankheitsverlauf. Eine Therapie ist unmöglich. Eine preiswerte Impfung dagegen schon. Sie ist zum Teil Pflicht für alle Ausstellungstiere.

ERKRANKUNGEN durch PARASITEN:

Räudemilben siedeln sich gerne in feuchten Ohren an. Bei mangelhafter Stallhygiene oder durch Kontakt mit infizierten Tieren kann es zur Infektion kommen.

KOKZIDIOSE / DURCHFÄLLE:

Vermehren sich bevorzugt bei Gabe von eiweissreichem Futter. Dies stresst die Nutzbakterien und schwächt sie. Kokzidien fressen Darmschleimhaut und schädigen sie derart, dass es zu blutig wässrigen Durchfällen kommt, die schnell zum Tode führen können.

ERKRANKUNGEN durch HAUTPILZE:

Infektionen durch Hautpilze sind auch für den Menschen infektiös. Es kann zu kreisrunden juckenden Infektionen kommen. Sie sind nicht selten !!

ZAHNFEHLSTELLUNGEN:

Fressen Tiere oft nicht, sind es nicht immer Infektionskrankheiten oder Verdauungsstörungen sondern es kann sich auch um Fehlstellungen des Kiefers handeln, die nur durch genaue Begutachtung eines Tierarztes festzustellen sind. Dabei müssen auch die Backenzähne kontrolliert werden.

Meerschweinchen

Allgemeines/Haltung:

Meerschweinchen gehören zu den ältesten Haustieren. Bereits um 1000 vor Christus begann ihre Haltung. Wenn man einige Grundregeln beachtet, ist die Haltung in der Wohnung vollkommen unproblematisch.

Meerschweinchen lieben einen hellen, trockenen, zugfreien Ort mit Zimmertemperatur zwischen 20°C und 22°C. Bei der Auswahl des Käfigs sollte man die Bewegungsaktivität des Meerschweinchens berücksichtigen. Als Einstreu dienen Hobelspäne sowie Stroh oder Heu. Die Einstreuschicht sollte 5-6 cm hoch sein und so häufig erneuert werden, dass Bodennässe durch den reichlich anfallenden Harn vermieden wird. Ebenso ist zu vermeiden, dass die Einstreu zu fein und dadurch staubig ist, denn dies führt zu allergischen Augen- und Lungenentzündungen.

Zur Fütterung sollten zwei schwerere Gefäße aufgestellt werden, die zum einen Saftfutter wie Äpfel oder Möhren enthalten und zum anderen Körner in der grünfutterarmen Zeit. Wasser sollte in hygienischen Getränkeflaschen mit Nippelvorrichtung angeboten werden. Ebenso ist es hygienisch Grünfutter und Heu in Futterraufen anzubieten. Die Fütterung des Meerschweinchens hat regelmäßig und pünktlich zu erfolgen. Bei jeder Futterumstellung ist vorsichtig und langsam zu verfahren. Das neue Futter ist nur in kleinen Mengen dem gewohnten Futterbeizugeben, bis sich die Tiere an die veränderte Nahrung angepasst haben. Altes und verdorbenes Futter ist regelmäßig zu entfernen. In den Sommermonaten kann man dem Meerschweinchen Grünfutter ergänzt durch Küchenabfälle wie z.B.

Gemüse und gedämpfte Kartoffeln verabreichen. Kohlblätter oder Chicoree sind verboten. Heu sollte in jeder Jahreszeit in ausreichender Menge angeboten werden.

In den Wintermonaten kann zusätzlich Kraftfutter in Mengen von 10-20 gr. pro Tag und Tier angeboten werden. Hier eignet sich ein Körnerfuttergemisch aus Hafer, Weizen, Mais, Erdnüssen, Sonnenblumenkernen, Kleie oder auch hartes Brot und Brötchen.

Das Vitamin C hat eine besondere Bedeutung für das Meerschweinchen. Es ist auf seine Zufuhr mit dem Futter angewiesen, weil es das Vitamin C nicht selbst bilden kann. Im Sommer wird der Vitamin C - Bedarf in reichlichem Masse durch Grünfutter gedeckt. In den Wintermonaten kann es jedoch zu einem Vitamin C - Mangel kommen. Reich an Vitamin C sind Früchte wie Äpfel oder anderes Obst sowie alle Grünpflanzen, Gemüse und Salat. Auch Möhren, Rüben, Kartoffeln und Magermilchpulver enthalten Vitamin C. So ist besonders im Winter für ausreichendes, frisches, vitaminisiertes Trinkwasser zu sorgen. Entsprechende Präparate hält Ihr Tierarzt für Sie bereit.

Krankheiten:

Die häufigsten Erkrankungen beim Meerschweinchen sind Hauterkrankungen. Gefolgt von Erkrankungen des Verdauungstraktes. Bei den Hauterkrankungen tritt gehäuft der Lippengrind oder auch Mangel an essentiellen Fettsäuren und Vitamin C auf. Hinzu kommt Juckreiz mit und ohne Hautentzündung sowie Parasitenbefall. Häufig sind auch Ballenentzündungen durch Haltung auf ungeeignetem Untergrund. Erkrankungen der Verdauungsorgane sind in der Regel fütterungsbedingt. Einerseits durch unregelmäßige Fütterung, dann auch verursacht durch unsachgemäße Fütterung wie z.B. plötzliche Futterumstellung, schwerverdauliches Futter, zuviel Kraftfutter, geringes Trinkwasserangebot oder gar schimmliges, gäriges Futter. Es kommt zu Blähungen, Durchfällen oder Verstopfungen. Häufiger Grund für mangelhafte Futteraufnahme sind Zahnstellungsfehler. So können nicht nur die Backenzähne oder die Nagezähne in ihrer Stellung verändert sein, sondern der gesamte Kiefer.

Lassen Sie den kleinen Freund der Familie bei Bedarf durch Ihre Tierarztpraxis untersuchen. Hier wird man Sie gerne beraten und Ihnen weiterhelfen!

Igel gefunden

Findet man ab Oktober einen schlappen Igel, so kann es sein, dass sich dieser bereits im Lethargie-Stadium befindet. Dieses dauert ungefähr 4 Wochen und geht dem eigentlichen Winterschlaf voraus. Für einen Winterschlaf muss der Igel ein Körpergewicht von mind. 500 Gramm aufweisen. Während des Winterschlafes kommt es zu einem Masseverlust von 15-30%. Um den Igel zum Winterschlaf vorzubereiten benötigt man eine Schlafkiste, die gut isoliert ist und ausreichend Schutz gegen Schnee, Regen und Wind bietet. Die Kiste sollte zweigeteilt sein. In den Vorraum kann man dann länger haltbares Futter z.B. Rosinen, Käse und Nüsse sowie Trinkwasser hineinstellen. Die Schlafkiste selber wird mit Nestbaumaterial wie Blättern, Heu, Moos, Lappen und vielleicht auch Zeitungen versehen. Der Standort sollte möglichst kalt sein, wie z.B. ein Schuppen, Balkon oder Dachboden. Zweimal wöchentlich sollte man nach dem Igel schauen, evtl. frisches Wasser und neues Futter anbieten. Wollen wir den Igel im Frühjahr zum Aufwachen bringen, so stellen wir ihn in einen warmen Raum. Viel Spaß beim „Auftauen". Das Stacheltier wird hoffentlich später im Garten die Schädlinge dezimieren.

Die Unterbringung des Igels:

Der Igel benötigt ein kleines, oben geschlossenes Schlafkistchen, das man mit Material zum Verkriechen versieht und welches ein Schlupfloch hat. Die Raumtemperatur sollte mindestens 18 bis 20°C betragen und der Boden sollte über 16°C warm sein. Igel sind gute Kletterer, deshalb muss die Begrenzung eines Auslaufes mindestens 40 cm hoch sein.

Wie füttere ich meinen kleinen Mitbewohner:

Der Igel gehört zu den Insektenfressern, frisst in der Natur aber auch Schnecken, Regenwürmer, Frösche, Eidechsen, Obst, Beeren, Nüsse, Fisch sowie tierisches Aas und Eier von Bodenbrütern. Wir können ihn mit rohem Fleisch vom Rind, Pferd, Schwein oder Fisch, Quark, Käse und Eiern sowie süßem und weichem Obst bzw. mit geschälten Nüssen verwöhnen. Einfacher ist jedoch die Ernährung mit Hunde- und Katzenfertigfutter. Regelmäßig sollte man etwas Pflanzenöl mit dem Futter vermischen. Dem Igel darf nur Wasser angeboten werden, Milch führt zu schweren Durchfällen. Dem unterernährten Igel kann man soviel Futter anbieten, wie er mag. Erst ab einem Gewicht von über 1 kg sollte reduziert werden. Bevor man sich jedoch dem kleinen Freund annimmt, ist ein Besuch in der Tierarztpraxis unumgänglich. Wichtig ist, dass der Igel hier gegen äußere Parasiten wie Flöhe und Zecken und auch gegen innere Parasiten, die Würmer, behandelt wird. Zusätzlich braucht der Igel Vitamininjektionen um einem Vitaminmangel vorzubeugen.

In Ihrer Tierarztpraxis werden Sie über die weitere Betreuung Ihres kleinen Freundes gerne beraten!